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Bruckners Himmel – Trans-zendenz VII

16.08.2024 , Freitag

Das erste Konzert des Sommers mit dem Gstaad Festival Orchestra in sinfonischer Grossbesetzung: Unter Jaap van Zweden steht Bruckners leidenschaftlichste, strahlendste, beinahe übermütige Sinfonie Nr. 7 auf dem Programm, die mitunter als «Sinfonie der Tremoli» bezeichnet wird. Der erste Satz beginnt im mysteriösen «Urnebel», wenn die Geigen ein langes, im Pianissimo gesetztes Tremolo erklingen lassen. Herausragend ist auch das Adagio, mit dem der Komponist Richard Wagner Tribut zollt. Gerade erst hatte Bruckner seine Arbeit an der Sinfonie Nr. 7 begonnen, als sein «hochseliger, heiss geliebter unsterblicher Meister», so Bruckner über Wagner, im Februar 1883 in Venedig verstarb. So verwendet Bruckner im Adagio zum ersten Mal die Wagnertuba, kombiniert mit einem Zitat aus dessen Te Deum («… non confundar in aeternum»: «In Ewigkeit werde ich nicht zuschanden.»). Die düsteren, kraftvollen Klänge der Wagnertuba hatten bis zum damaligen Zeitpunkt den Orchestergraben in Wagners «Ring» nicht verlassen. Den Abend eröffnet eine der herausragendsten Geigerinnen unserer Zeit, Janine Jansen, Professorin an der HEMU Sion (Haute Ecole de Musique Vaud Valais Fribourg) und neue künstlerische Co-Leiterin des Sion Festivals. Das Gstaad Festival Orchestra begleitet sie im berühmten e-Moll-Konzert von Mendelssohn.