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Sinfonikerin Emilie Mayer – Trans-Mission IV

18.08.2024 , Sonntag

Heute kaum vorstellbar, war es dennoch im 19. Jahrhundert die absolute Ausnahme, dass Frauen auf den Bühnen erschienen sind, insbesondere im «grossen» sinfonischen Repertoire. Worüber wir uns noch im 21. Jahrhundert nicht sicher sein können ist, ob Komponistinnen mittlerweile den Platz haben einnehmen können, der ihnen gebührt. Daher sollten Programme wie das vom Kammerorchester Basel hier dargebotene viel häufiger zu finden sein: die Auswahl der Werke würdigt nicht nur die hochtalentierte ältere Schwester von Felix Mendelssohn Bartholdy, Fanny, sondern auch Emilie Mayer, die (noch) viel zu unbekannt ist! Als Schülerin von Carl Loewe in Stettin war die deutsche Komponistin der Romantik zeitlebens unverheiratet … vielleicht, um sich ganz ihrer Kunst widmen zu können? Neben einem faszinierenden Repertoire an Kammermusik hat Emilie Mayer ganze acht Sinfonien hinterlassen, bei denen der Einfluss von Beethoven zwar spürbar ist, sich aber nie zu sehr in den Vordergrund rückt. Emilie Mayer fand ihre letzte Ruhe in Berlin, nicht weit entfernt der Gräber von Fanny Hensel und Felix Mendelssohn Bartholdy! Hélène Grimaud hat eines ihrer absoluten Lieblingskonzerte, Beethovens Klavierkonzert Nr. 4, ausgewählt, um es in Werke von Fanny Hensel und Emilie Mayer einzubetten. Genau dieses Klavierkonzert wählte Hélène Grimaud bereits für ihr Debüt bei Gstaad Menuhin Festival & Academy im Jahr 2003, damals gemeinsam mit dem Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt (heute umbenannt in hf-Sinfonieorchester) unter Hugh Wolff.