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«Symbolisch für die Erneuerung des Lebens»

22.08.2024 , Donnerstag

Vier Hände für ein Jahrhundertwerk: Bereits im vergangenen Jahr haben uns die niederländischen Brüder Lucas und Arthur Jussen in Zweisimmen fasziniert, als sie Bach, vor allem aber Strawinskys legendäres Le Sacre du printemps in der Klavierfassung zu vier Händen interpretiert haben. Das Klavierduo ist gefeierter Teil der internationalen Musikszene, von der Presse hochgelobt, bleibt bei allem aber stets nahbar – genau dafür liebt das Publikum die Brüder. Nun ist das Duo zurück beim Festival und präsentiert eine völlig neue Auswahl an Werken für zwei Klaviere oder für Klavier zu vier Händen, darunter Claude Debussys Six épigraphes antiques (in der Originalversion, die weitaus seltener zu hören ist als die Orchesterfassung von Ernest Ansermet) oder Rachmaninows Suite Nr. 2 für zwei Klaviere. Die Suite Nr. 2 entstand 1901, als Rachmaninow nach Überstehen einer depressiven Phase, die auf das Scheitern seiner Sinfonie Nr. 1 zurückzuführen war, zu neuem Lebensmut erwachte. Das Stück breitet Melodien grosszügig und gespickt mit brillanten Einfällen aus und wurde bereits im Entstehungsjahr in Moskau uraufgeführt, ermöglicht durch die Unterstützung seines Cousins und Klavierlehrers Alexandre Siloti: so wurde die Suite zum Symbol für Rachmaninows Wiederauferstehung und seine unaufhaltsame künstlerische Leidenschaft.