St. Niklaus-Kapelle
Die kleine Kapelle am Gstaad steht nicht an erhöhter Stelle, sondern befindet sich am Wegrand. Die Landschaftschronik von Saanen hält für den Bau einer Kapelle am Gstaad das Jahr 1402 fest. Bei der Einführung der Reformation 1556 wurden sämtliche Heiligenbilder und Altäre entfernt. Mitte des 17. Jahrhunderts wurde der Raum nach Norden erweitert und zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurden Empore, Kanzel und Taufstein eingebaut.
Weil Gstaad Ende des 19. Jahrhunderts unter einem Mangel an Unterrichtsräumen litt, fand die kleine Kirche einen neuen Verwendungszweck als Schulzimmer. 1923 hatte die Kapelle als Schulraum ausgedient, da in der Rütti ein neues Schulhaus gebaut werden konnte. Entgegen vieler Stimmen, die sich für den Abriss der Kirche aussprachen,wurde sie restauriert und der Kirchgemeinde zum Gebrauch zurückgegeben.
Seit 1926 hat die St. Niklaus-Kapelle ihre heutige Form mit dem wieder angebauten Chor, der Sakristei und dem Turm in seiner älteren und schlankeren Form.
Die Orgel wurde 1957 eingebaut und im Jahr 2017 aufwändig saniert, so dass sie heute wieder wunderschön durch den Gottesdienstraum klingt.
Ursprünglich erklangen am Gstaad zwei Glocken zu den gottesdienstlichen Handlungen und zum Gebet. Beide wurden1404 gegossen. Die kleinere Glocke ist 1807 anlässlich des Neugusses der grossen Glocke in Saanen eingeschmolzen worden. Die grössere jedoch hängt seit 1404 ununterbrochen im Turm der Kapelle.