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Revolutionen – Trans-Formation III

09.08.2024 , Freitag

Ähnlich zu unserer Erde, die unaufhörlich um die Sonne kreist, befindet sich die Geschichte der Menschheit in ständiger Bewegung. Immer wieder tauchen Zeiten auf, in denen revolutionäre Entwicklungen besonders an Fahrt aufnehmen und tiefgreifende Veränderungen mit sich bringen. So sollte 1789 die glanzvolle, dennoch brutale Emanzipation des französischen Bürgertums auf Kosten des damaligen Königs das Gesicht Europas und der Welt für immer verändern. Damals schlossen sich viele Musiker*innen der Bewegung an und drückten ihre Empfindungen, mitunter ihre Haltung gegenüber der Politik, in Klängen aus. Einige taten dies auf recht direkte, sich sofort zu erkennend gebende Weise, wie Méhul oder Cherubini, während andere den subtilen Ansatz wählten, darunter Beethoven, dessen Kunst vom Wunsch nach «Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit» durchzogen ist, ohne sich dabei zum Banner der Proteste zu machen. Musik kann aber auch dann Revolutionäres auslösen, wenn keine geschichtlichen Ereignisse sie dazu drängt. So treffen im Trompetenkonzert von Fazil Say jahrhundertealte Formen der westlich geprägten Musik auf Klänge aus dem Orient, mit denen der türkische Komponist tief verwurzelt ist – das Ergebnis: Melodien zwischen Orient und Okzident, die verlockend sind, faszinieren und inspirieren.